Es ist Weihnachtszeit. Gelegenheit, um Grenzen und Barrieren zwischen Menschen abzubauen, Freundschaften zu schließen, ein wenig inne zu halten und ein Friedenslicht anzuzünden. Der Freckenhorster Kinder- und Jugendchor hatte für sein Weihnachtskonzert den Titel „Zündet an das Friendenslicht“ gewählt.

„Das ist in dieser Zeit notwendig“, war Dechant Manfred Krampe in seiner Begrüßung überzeugt. Die Stiftskirche in Freckenhorst war am Samstagabend bis auf den letzten Platz gefüllt. Alle warteten gespannt auf den Auftritt der kleinen und großen Sängerinnen und Sänger.

Auch diesmal gab es mit Nicole Becker, Wilma und Christian Murrenhoff und den ehemaligen Chorleiterinnen Rebecca Stelzl und Sandra Linnemann Ehrengäste zu begrüßen. Das übernahm die stellvertretende Bürgermeisterin Doris Kaiser: „Ihr seid die Botschafter der Stadt Freckenhorst“, richtet sie sich an den Chor. „Es war nicht einfach, das alles nach dem Chorleiterwechsel zustande zu bringen“.

Vier Jahre lang hatte Rebecca Stelzl den Chor geleitet. Schweren Herzens musste sie sich von den Sängerinnen und Sängern trennen.

Mit Birgit Kreutz aus Warendorf und Rainer Edelbrock aus Everswinkel wurden zwei erfahrene Musiker gewonnen, die trotz der nur kurzen Vorbereitungszeit ein ansprechendes Konzertprogramm auf die Beine stellten. Erstmals wurde das Weihnachtskonzert also von zwei Chorleitern und dem Chor auf die Beine gestellt. Den Jugend- und Konzertchor betreut Birgit Kreutz. Um die „Nachwuchsabteilung“, das heißt den Vor- und Grundchor kümmert sich Rainer Edelbrock.

Vor- und Grundchor begannen den Konzertabend. Ilona Reifschneider sorgte während des Konzerts für eine erstklassige musikalische Begleitung am Klavier.

Stimmungsvolle und lustige Herbstlieder hatten die „Kleinen“ mitgebracht. Trotz der anfänglichen Nervosität meistern sie ihren Auftritt mit Bravour. Und dann mischten sich auch die Sängerinnen des Jugend- und Konzertchors dazu. So kontinuierlich, wie der Herbst in den Winter einleitet, fand auch der musikalische Übergang statt. Nicht nur die beiden Chorleiter wechselten sich ab, auch die Akteure auf der Bühne gaben sich die Hände. Während die Chöre das „Lied vom Friedenslicht “ sangen, zündeten auch die Konzertbesucher ihre Kerzen an. „Das soll symbolisch für das Friedenslicht aus Betlehem stehen und die Aktion ,Frieden, gefällt mir‘ unterstützen“, erklärte Karen Dudey, Vorstandsvorsitzende des Chores.

Auch beim Titel „Season‘ s Of Love“ aus dem Musical Rent von Jonathan Larson gab es eine besondere Unterbrechung. „Ein Jahr kann man aufwiegen in Minuten, Kaffeetassen, Liebe oder Probenstunden für den Chor“, fand Karen Dudey die Überleitung zur Ehrung zweier Chormitglieder. „Wie viele Probenstunden sie in zehn Jahren wohl hinter sich gebracht haben?“ Dann bat sie Daria Sicking und Sarah Lückenkötter, für einen Moment aus dem Chor herauszutreten. Die beiden jungen Frauen wurden für zehn aktive Jahr im Chor mit Urkunde und Anstecknadel (Sängerjugend NRW) geehrt und bekamen einen heiß ersehnten Chor- Teddy.

Das Publikum bekam an diesem Konzertabend nicht nur deutsche Lieder zu hören, es wurde auf eine Weltreise mitgenommen. Zu Gehör brachten die Sänger schwungvolle und auch besinnliche Lieder, bei denen sich Akteure und Chorleiter abwechselten und auch die Gäste mitsangen.

 

Westfälischen Nachrichten, 19.12.2016
von Beate Trautner